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Das Projekt My Integration

Ausgangssituation

Eine Befragung des statistischen Bundesamts hat ergeben, dass 65% der Bevölkerung der Meinung sind, dass Zuwanderung aufgrund des Fachkräftemangels notwendig ist.

In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Personen, davon besonders viele Männer nach Deutschland eingewandert. Durch den Familiennachzug sind auch immer mehr Frauen nach Deutschland eingewandert. Doch diese sind häufig (noch) nicht berufstätig.

Der Diakonieverband hat durch zahlreiche Projekte bereits Erfahrungen mit der Integration in Arbeit erworben:

  • Perspektiven entwickeln, individuelle Beratung von Frauen mit migrantischem Hintergrund und großer Arbeitsmarktferne
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  • Moving Migration, das Projekt stellt ein Scharnier zwischen Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen her
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  • Familien Stärken – Die Familie zwischen Grundwerten, Rollenverständnis und Diversität
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  • #DigitalDabei, mit dem Schwerpunkt auf dem digitalen Empowerment
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  • Frauen aus der Ukraine
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Viele der Familien sind nicht bei Jobcenter oder Agentur für Arbeit gemeldet, da die Männer berufstätig sind. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass viele der Frauen auch nicht arbeitssuchend gemeldet sind. Einen Beruf oder eine Ausbildung aufzunehmen braucht viele Voraussetzung: Sprachkenntnisse, eine gewisse Qualifikation, einen Betreuungsplatz für Kinder und vieles mehr. Im Projekt MyIntegration soll es darum gehen, genau diese Frauen in den Blick zu nehmen. Sie sollen individuell begleitet werden. Um alle Hürden aus dem Weg zu schaffen braucht es eine kontinuierliche Begleitung.

Die Idee

Die beiden Partner Diakonieverband Reutlingen und Bildung in Migrant*innenhand (BIM) e.V. wollen mit ihrem gemeinsamen Projektvorhaben „My Integration“ Frauen mit Migrationserfahrung auf ihrem Weg in eine bessere Arbeitsmarktintegration unterstützen und begleiten.

Dabei kommen wesentliche Integrationshindernisse in den Blick, die den Zugang zu Arbeit und Ausbildung erschweren:

  • fehlende Kenntnisse zu vorhandenen Möglichkeiten

  • mangelnde Sprachkompetenz

  • unzureichende Betreuungssituation

  • eingeschränkte Mobilität

  • schwierige Wohnsituation

  • und fehlende Unterstützung.

Die beiden Partner reagieren mit dem Antrag auf einen vorhandenen Bedarf, der durch bisherige Aktivitäten im Landkreis Reutlingen belegt ist und der aufgrund der hohen Zahl geflüchteter Frauen aus der Ukraine deutlich zunehmen wird.

Die zusätzlichen Anstrengungen, die im Blick auf die im Arbeitsmarkt unterrepräsentierte Gruppe nötig sind, ergänzen und unterstützen die vorhandenen Regelangebote des Jobcenters, der Arbeitsagentur und anderer Angebote wie der Migrationsberatung. Der Landkreis Reutlingen als Zielgebiet war und ist schon immer aufgrund des Angebots an Arbeitsplätzen und aufgrund der Präsenz zahlreicher internationaler communities attraktiv für Migrant*innen. Die geringe Arbeitslosigkeit im Landkreis ist Folge einer hohen Nachfrage nach Arbeitskräften. Das Projekt sucht daher eine enge Zusammenarbeit mit Branchen, denen es an gelernten oder ungelernten Arbeitskräften fehlt. Dazu gehören u.a. die Kinderbetreuung, die Pflege und die Gastronomie. Sie bieten Beschäftigungsmöglichkeiten, die flexibel sind was Arbeitszeit und –umfang betrifft, die eine wohnortnahe Beschäftigung ermöglichen, die schnelle Verdienstmöglichkeiten, aber auch Aufstiegsmöglichkeiten bieten. Neben diesen Branchen werden aber auch andere Beschäftigungsoptionen bis hin zur Selbständigkeit, etwa im Bereich der Kosmetik, unterstützt.

Die Zusammenarbeit der beiden Partner schafft einen großen quantitativen und qualitativen Mehrwert: Die vorhandenen Erfahrungen, Kompetenzen und Netzwerke sorgen für einen hervorragenden Zugang zur Zielgruppe im ganzen Landkreis Reutlingen.

Zielgruppe

Frauen mit Migrationshintergrund mit der Möglichkeit einen Beruf auszuüben, eine Ausbildung zu beginnen oder sich Selbstständig zu machen. Vor allem sollte es grundlegende Sprachkenntnisse geben und eine Arbeitserlaubnis.

Ziele

Das Gesamtziel des Projektes ist es, eine möglichst große Zahl an Migrantinnen oder geflüchteten Frauen, die vor kurzem oder in den letzten Jahren zugewandert sind, einen individuellen, der jeweiligen Lebenssituation und den besonderen Kompetenzen und Interessen entsprechenden Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu ermöglichen.

Diesem Ziel dienen die folgenden Unterziele:

  • Die Zielgruppe ist informiert über die Möglichkeiten einer Unterstützung bei der Arbeitsmarktintegration durch das Projekt, bzw. vermittelt durch das Projekt.

  • Die Zielgruppe ist durch den Kontakt mit Projektmitarbeitenden motiviert, über eigene berufliche Perspektiven intensiver nachzudenken und entsprechende Möglichkeiten zu prüfen.

  • Weitere Kontaktpersonen wie Peers, Ehrenamtliche und sonstige Multiplikatoren sind in das Projekt eingebunden und unterstützen die Projektziele.

  • Individuelle Integrationshindernisse werden thematisiert, identifiziert und entsprechend ihrer Relevanz bearbeitet.

  • Teilnehmende nutzen regelmäßige ergänzende Angebote des Projektes, die dem eigenen Empowerment dienen.

  • Teilnehmende besuchenvorhandene Maßnahmen regelmäßig und mit dem erwünschten Erfolg.

  • Teilnehmende nehmen unterstützende Angebote seitens potentieller Arbeitgeber wie Praktika oder Hospitationen wahr.

  • Partner aus unterschiedlichen Branchen und Unternehmen arbeiten kontinuierlich mit dem Projekt zusammen und optimieren ihre eigene Integrationsfähigkeit.

  • Der Weg in Beschäftigung und Ausbildung wird durch Mitglieder der eigenen Familie unterstützt.

  • Teilnehmende, die unter einer belastenden Arbeitssituation leiden, sind in der Lage, ihre eigene Situation zu verbessern oder zu ändern.

  • Teilnehmende, die sich bisher noch nicht aktiv auf Arbeitsplatzsuche begeben haben, melden sich arbeitslos und nehmen die Unterstützung durch die Regelstruktur und die Projektmitarbeitende gezielt in Anspruch.

  • Teilnehmende finden ihren Weg in eine reguläre Beschäftigung oder in eine Ausbildung.

  • Unternehmen können ihren Mangel an Arbeits- und Fachkräften durch Beschäftigung von Frauen mit migrantischem Hintergrund reduzieren und sind motiviert, sich weiterhin um die Integration migrantischer Frauen zu bemühen.

  • Die im Rahmen des Projekts erzielten Erfolge können auch nach Projektende fortgesetzt werden.